Das genetische Material im Zellkern eukaryoter Organismen ist in Chromatin organisiert, das neben der DNA aus charakteristischen Proteinen, den Histonen, besteht. Manche Regionen des Genoms werden abgelesen (transkribiert), während andere Regionen stillgelegt werden. Dies wird u.a. durch chemische Änderungen an den Histonen, so genannte posttranslationale Modifikationen, gesteuert, so dass jede Genregion ein eigenes epigenetisches Muster dieser Modifikationen aufweist. Was geschieht mit den Modifikationen, wenn das Chromatin während der Zellteilung verdoppelt wird? In diesem Projekt haben wir gefunden, dass Faktoren, die das Chromatin nach der DNA Replikation aufbauen, zur Etablierung der Modifikationsmuster beitragen, indem sie mit den Enzymen, die die Modifikationen platzieren, interagieren. Wir fanden, dass dadurch die Modifikationsmuster nach der DNA-Replikation schnell wiederhergestellt werden. So können die Zellen sicherstellen, dass nicht nur die genetische, sondern auch die epigenetische Information bei der Zellteilung an die Tochterzellen weitergegeben wird.

Prof. Dr. Ann Elizabeth Ehrenhofer-Murray
Zentrum für Medizinische Biotechnologie
Abteilung für Genetik
Universität Duisburg-Essen
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